Sonntag, 22. Januar 2012

Gaarn - Warum uns dieses DIY-Magazin noch gefehlt hat

Ich hab's jetzt auch, das Gaarn-Magazin. Nachdem ich auf mehreren Blogs (Tschautschüssie, Anna Sterntaler, Mädchenwahn, handmadezwonull)  über Empfehlungen zu diesem neuen Magazin für Nähkultur im Posterformat gestolpert bin, war ich sicher, das ist wohl ein Muss, um dranzubleiben an den aktuellen Geschehnissen in der "Szene". Zumal: 4,90 ist ein Preis, bei dem ich kein Risiko eingehen kann.

Bildquelle: gaarn.com
Diese Woche hat es die Post also gebracht, ich habe es auf meiner Couch sitzend ausgepackt, einmal ausgeklappt wieder zusammengefaltet, von links nach rechts gedreht, ein paar Inhalte angeschaut, die wegen ihrer Kürze recht schnell zu konsumieren sind, es dann zur Seite gelegt und gedacht: Hmm....!? Unbehaglichkeit ist vielleicht das Wort, das meinen Zustand nach dem ersten Blick in das Magazin am besten beschreibt. Mir war unbehaglich, weil ich mit etwas nichts anfangen konnte, was doch in den Blogs so gepriesen wurde. Was ist los mit mir? Wo ist mein gesunder Konformismus. Ich dachte darüber nach, einfach so zu tun, als ob und eine kurze Empfehlung in mein Blog zu setzen, entschied mich dann aber für eine genauere Auseinandersetzung mit dem Heft.

Wichtiger Schritt dafür: Das soll ein Poster sein? Na dann hänge ich es doch mal auf. Glücklicherweise habe ich über meinem Schreibtisch einmal einen passenden Platz für derlei Dinge eingerichtet. Und siehe da, die Unbehaglichkeit verschwand allmählich.


Ich habe nun Folgendes überlegt, womit ich das Magazin getrost auf meinem Blog empfehlen kann: 

Gaarn ist ein Inspirationstableau

Die Macher des Magazins fassen das Ziel des Heftes mit dem Wort "Inspirationsquelle" für mich ziemlich gut zusammen. Wenn ich das Poster auch als solches verstehe und nicht etwa als Magazin, wenn ich mir die Inhalte parallel und ständig vor Augen bringen kann und bei jedem Blick etwas anderes meine Aufmerksamkeit weckt und meine Hirnkreativwindungen anspornt, wenn ich mich nicht in erster Linie informieren möchte, sondern spontane Anregungen in unerwarteten Momenten bekommen möchte, dann ist es gut so ein Gaarn-Poster an der Wand hängen zu haben.

Gaarn hat Beständigkeit

Woher nehmen wir denn gerne unsere Inspirationen? Also neben dem, was mir in der persönlichen Umgebung begegnet, halte ich mich dafür gern viel in Blogs auf, durchstöbere Tumblr oder scrolle durch Seiten wie Pinterest oder We heart it.

Wenn ich Blogs und ihre Massen-Schauflächen für die Highlights wie Pinterest, die vom Scrollen und schnellen Sharen leben als Speed-Inpirations-Tool bezeichne, dann wäre Gaarn wohl die Slow-Inspirations-Variante oder die Möglichkeit zur kontemplativen Inspiration. 

 

Auf so ein Poster schaut man immer wieder. Nimmt sich am Ende mehr Zeit für die von der Redaktion ausgewählten Inhalte, erinnert sich vielleicht auch nach zwei Tagen noch daran, dass man Inkodye-Printing mal ausprobieren möchte. Ich könnte mir vorstellen, dass das Format des Posters, den Gaarn-Inhalten zu einer größeren Beständigkeit verhilft, als es Zeitschriften oder Websites vermögen. Schluss mit aus den Augen aus dem Sinn. Ich habe dabei auch noch einmal angefangen mich zu fragen, wie inspirierend der kurze Blick in Blogs und auf Pinterest am Ende tatsächlich ist.

Gaarn kann mehr

Vor dem Hintergrund denke ich aber, Gaarn könnte noch konsequenter sein in dem Format und die Frage stellen, was macht wirklich Sinn, auf ein Poster gebracht zu werden? Ich bin dabei über die Rubriken Ausflug und Esskultur gestolpert. Beides hat für mich auf einem Poster keinen Nutzen, seidenn ich könnte beides zum Beispiel als Aufkleber oder Kärtchen von dem Poster herunterlösen und woanders anbringen. Zudem könnte an einigen Stellen gern die Schrift etwas größer und/oder kontraststärker sein. Das würde das Lesen noch etwas leichter machen.

Wer also einen Platz hat, um so ein Gaarn-Heft an die Wand zu heften, der kann es online im Dawanda Kiosk oder direkt auf gaarn.com bestellen.





1 Kommentar:

  1. Hallo Julia!
    Bisher kann ich auch keine treffenden Gründe erkenne, warum Gaarn uns wirklich gefehtl hat, aber vielleicht sollte ich mir das Magazin auch einfach mal zu Gemüte führen um zu erkennen, was du hier so schön beschreibst.
    Schrieben kannst du wirklich toll, deine Sprache ist herrlich und dein Blog gefällt mir sehr gut. Hier werde ich ein bisschen verweilen und mich mal umsehen.
    Herzliche Grüße
    Manuela

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